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Ein Aquarellkasten bzw. Aquarell-Farbkasten ist der ideale Aufbewahrungsort für Aquarellfarbe. Nicht nur, dass die Farbe darin gut geschützt ist, in den aufklappbaren Seitenflächen kann man beim Malen zudem die Farben gut mischen. Aquarellfarben kann man in Tuben und als Näpfchen kaufen. Die Näpfchen gibt es in groß und klein. Was sollte man beim Kauf eines Aquarellkastens beachten? Warum sind die Kästen so unterschiedlich teuer? Was ist wichtig - und was ist Schnickschnack?
Erfahrung mit Schmincke Aquarellkasten
Genau genommen habe ich vier Aquarellkästen: zwei große fürs Atelier und zwei kleine für Reisen und das Malen in der Natur. Der hintere, zugeklappte auf der Abbildung oben ist inzwischen über 20 Jahre alt. Er hat zwar an den Scharnieren minimale Rostspuren, ist aber ansonsten voll intakt. Der aufgeklappte Kasten dient mir seit ca. 12 Jahren. Auch bei ihm sind die lackierten Oberflächen noch voll in Schuss. Aus meiner langjährigen Erfahrung kann ich nur sagen: ein Aquarellkasten von Schmincke hat eine sehr gute Qualität und ist ideal zum Aquarellieren.
Qualitätskriterien für Aquarellkästen
Wenn man mit dem Aquarellmalen beginnen möchte oder jemandem ein entsprechendes Geschenk machen möchte, dann sollte man vorab überlegen, welcher Aquarellkasten - bzw. welches Einsteiger-Set - denn am besten geeignet ist und zudem langfristig seine Qualität behält. Daher hier ein paar allg. Kriterien, die aus meiner Sicht wichtig sind:
Ganze Näpfchen oder halbe? (Abk. 1/2 und 1/1 Näpfchen) Letztlich geht es um die Frage, mit welchen Pinseln man malt bzw. malen möchte. Wer kleine, zarte Aquarelle anstrebt, ist mit halben Näpfen gut bedient. Bei Pinselspitzen bis zur Stärke 4 oder 5 kann man in diesen kleinen Näpfchen gut die Farbe aufnehmen. Wenn die Pinselspitzen jedoch größer werden, dann kommen einige Haare leicht in die daneben liegenden Näpfchen und vermischen die Farbe. Das ist nicht ideal, denn die Reinheit des Aquarell-Pigments im klaren Wasser sorgt am Ende für die Leuchtkraft. Große Pinsel benötigt man in der Regel eher für große Formate oder wenn man einen eher expressiven, temperamentvollen Malstil bevorzugt.
Auswechselbare Näpfchen oder nicht? In professionelle Aquarellkästen sind die Farb-Näpfchen in ein Gestell mit Metallschienen eingerastet. Diese kann man zur Seite biegen und ein altes, verbrauchtes Näpfchen herausnehmen, um ein neues einzusetzen. Das ist sehr praktisch, denn so bleibt der Kasten immer nutzbar. Allerdings: wer einige Jahre mit Aquarell gemalt hat, wird "seine" Farben kennen. Ich kaufe inzwischen Aquarellfarben fast nur noch in Tuben nach, die ich dann in die leere Näpfchen hineindrücke. Nach einigen Tagen ist die Farbe dann durchgetrocknet, so dass man sie wie ein neues Näpfchen nutzen kann.
Metallkasten oder Kunststoff? Um Farbtöne anzumischen, benötigt man eine Farbpalette. Diese ist bei den meisten Aquarellkästen quasi integriert: man kann den Deckel aufklappen und meist sogar eine weitere Mischplatte, wo man die Farbtöne differenziert anmischen kann. Gerade hier hat sich emailliertes Metall sehr bewährt. Von Plastik - so wie in einem Schul-Tuschkasen - würde ich abraten: die Oberfläche wird im Laufe der Monate und bei entsprechender Nutzung ziemlich rau. Vor allem UV-Licht nagt an allem, was aus Kunststoff ist. Der Kasten lässt sich dann nicht mehr richtig reinigen, die Farben verschmutzen. Daher meine klare Präferenz: Metallkasten mit Emaille-Beschichtung.
Viele Farben oder wenige? Diese Frage stellt sich bei allen Farb-Sets. Im Prinzip ist es so: man kann aus 5 Farbtönen (Rot, Gelb, Blau, Schwarz und Weiß) alle anderen Farbtöne anmischen. Theoretisch! Aber praktisch ist das doch recht schwierig bzw. nahezu unmöglich. Es geht vor allem nur, wenn man exakt diese Farben verwendet: Magenta, Cyan, Yellow.
Eine 100%ige Entsprechung dieser theoretischen Farben gibt es jedoch gar nicht. Wer jahrelang Aquarell malt und entsprechend viel Erfahrung mit dem Anmischen von Farbtönen hat, wird mit sehr wenigen Farben auskommen. Ich nutze z.B. schon seit Jahren kein Schwarz mehr, weder im Aquarell noch in der Ölmalerei. Dunkle Töne mische ich ausschließlich aus anderen Farbtönen. Gerade für Anfänger und Einsteiger ist es jedoch hilfreich, wenn man mehr Farben zum Erlernen des Mischens zur Verfügung hat. 12 - 24 Farben sind daher immer ganz gut.
Schwarz oder Weiß? Gold oder Silber? Es gibt einige Aquarellisten, die gerne darüber diskutieren, welche Farben "erlaubt" sind und welche nicht. Schwarz und Weiß benötigen Puristen nicht. Weiß wird durch weglassen erzeugt, Schwarz durch vielfaches Übereinanderschichten von Farbtönen (Lasieren). Gold, Silber und Metallic-Farbtöne sind im Grunde eine Spielerei für die Jugend: wer sollche Farben liebt, warum nicht? In den gängigen Aquarell-Sets sind sie jedoch nicht enthalten. Man kann sie aber natürlich als separate Näpfchen dazukaufen und in seinen Kasten integrieren.
Schmincke: Akademie oder Horadam? Wer in der folgenden Liste die Preise der Schmincke-Aquarellkästen vergleicht, wird erhebliche Preisunterschiede feststellen. Diese haben mit der Reinheit der Farbpigmente zu tun. Die Akademie-Aquarellfarben sind eher für Einsteiger gedacht und entsprechend günstiger. Sie sind jedoch in ihrer Qualität immer noch so gut wie die Aquarellfarben der anderen Anbieter. Die Horadam-Aquarellfarben sind die Luxusklasse. Sie sind entsprechend teuer und werden in der Regel von professionellen oder sehr ambitionierten Aquarellmalern genutzt.
Qualität der Aquarellfarbe
Die beiden folgenden Punkte beziehen sich weniger auf den Aquarellkasten an sich als vielmehr auf einzelne Aquarellfarben:
Licht-Echtheit: Wenn man Aquarellfarbe kauft - egal ob in einem Set oder einzeln, sollte man stets beachten, dass die Lichtechtheit eine wichtige Rolle spielt. Diese wird mit Punkten oder Sterne an der Seite der Farben jeweils angegeben. Fünf Sterne bedeutet: maximale Lichtechtheit (werden auch nach Jahrzehnten nicht an Farbwert verlieren). Zwei Sterne bedeutet: diese Farben können sich nach einigen Jahren verändern (verblassen oder eine andere Einfärbung bekommen). Daher sollte man Farben mit 4 oder 5 Sternen bevorzugen.
Deckkraft: Die Aquarellfarbe besteht aus Gummi-Arabicum (als Bindemittel, "Klebstoff") und einem Farbpigment. Diese Farbpigmente werden sehr unterschiedlich hergestellt und haben unterschiedliche Eigenschaften (siehe auch: Besonderheiten der Aquarellfarbe). Am wichtigsten für Aquarellmaler*innen ist hierbei - neben dem Farbton - die Deckkraft. Sie ist auf Farbtuben oder Näpfchen meist mit einem (nicht, halb- oder ganz gefüllten) Quadrat angegeben. Gefüllt bedeutet: deckend, nicht gefüllt: kaum deckend (also eher zum Lasieren geeignet).
Mit diesem Wissen sollte es nun hoffentlich leichter fallen, aus der großen Angebotsfülle den geeigneten Aquarellkasten auswählen zu können.
Aquarellkästen mit Farben (Aquarell-Sets) im Vergleich
Die folgende Liste zeigt eine Reihe von Aquarellkästen, die man bei Amazon bestellen kann. Ich habe die wichtigsten Merkmale kurz zusammengefasst, so dass die Unterschiede - vor allem auch beim Preis - deutlich werden. Ein Klick auf das Bild zeigt eine größere Version - ein Klick auf den Preis öffnet die entsprechende Produktseite bei Amazon (sog *Partnerlink).
Produktname | Produktinformationen | Abbildung |
Aquarellkasten Royal Talens Van Gogh, 15 halbe Näpfe |
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Holz-Aquarellkasten Van Gogh 24 halbe Näpfe |
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Aquarellkasten Faber-Castell, 36 halbe |
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Aquarellkasten Schmincke Akademie 12 halbe Näpfe |
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Aquarellkasten Schmincke Akademie 12 ganze Näpfe |
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Aquarellkasten Schmincke Horadam 12 ganze Näpfe |
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Aquarellkasten Schmincke Horadam 18 ganze Näpfe |
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Aquarellkasten Schmincke Akademie 24 halbe Näpfe |
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Aquarellkasten Schmincke Akademie 24 ganze Näpfe |
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Aquarellkasten Schmincke Horadam 24 ganze Näpfe |
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Aquarellkasten Schmincke Horadam 48 halbe Näpfe |
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Aquarellpinsel und Aquarellpapier
Gerade beim Aquarellmalen spielt das Papier eine wesentliche Rolle. Denn Aquarellmalerei ist Wassermalerei (mit Pigmenten). Wenn man ungeeignetes Papier verwendet, macht das Malen keinen Spaß und das Ergebnis ist unansehnlich.
Sie dazu: Aquarellpapier: Unterschiede und Preisvergleich
Bei den Pinseln ist es etwas einfacher: es gibt zwar - für teilweise horrende Preise - spezielle, hochwertige Aquarellpinsel. Aber gerade für Anfänger und Einsteigen sind klassische Universal-Pinsel meist ebenso gut geeignet.
Siehe auch: Aquarellpinsel: Unterschiede und Preisvergleich
Neue Aquarellbilder (von mir)
Hier einige neuere Aquarellbilder von mir:
Weiterlesen
- Aquarellbilder malen (Aquarellmalerei) (Umfangreiches Online-Tutorial)
- Aquarellbilder von Martin Mißfeldt kaufen
- Aquarellfarbe kaufen - worauf achten?
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