Das Format eines Ölbildes kann variieren und hängt oft von persönlichen Vorlieben oder der gewünschten Wirkung ab. Es gibt verschiedene Kriterien, die die Formatwahl beeinflussen. Da ist zunächst die Größe an sich. Gängige Formate für Ölbilder sind:
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Kleinformat: Kleine Ölbilder eignen sich gut für Studien oder Skizzen und haben oft eine Größe von 30 x 40 cm oder kleiner.
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Mittelformat: Dieses Format ist sehr beliebt und hat oft eine Größe von 50 x 60 cm bis 70 x 90 cm.
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Großformat: Große Ölbilder eignen sich gut für einen Raum mit hohen Wänden oder um einen bestimmten Bereich zu betonen. Diese haben oft eine Größe von 90 x 120 cm oder größer.
Bei der Entscheidung sollte man vor allem praktische Gesichtspunkte bedenken:
- Atelier, Raum: Ist der Raum groß genug für große Formate?
- Kosten: Je größer das Format, um so teurer. Nicht nur für die Leinwand sind die Kosten höher, sondern auch für Ölfarben und sonstiges Verbrauchsmaterial.
- Aufwand: Man muss natürlich immer bedenken, dass man die Fläche ja auch mit Farbe füllen muss. Je nach Malstil und Technik kann das ganz schön dauern. Wer eher mit kleinen, dünnen Pinseln arbeitet, sollte tendenziell eher zu einem kleinen Format greifen.
- Staffelei: Hat man überhaupt die Möglichkeit, ein großes Format zu malen? Bei den meisten Staffelei-Arten ist die Maximalhöhe begrenzt. Mit einer Tischstaffelei sind in aller Regel nur Formate bis max. 90 cm (längere Seite) möglich.
- Transport: Insbesondere bei Großformaten stellt sich zudem ein Problem beim Transport. Neben dem Gewicht ist dabei vor allem die Ladefläche zu beachten. Ein Transport großer Formate ist bei Ausstellungen oder Verkäufen stets ein aufwändiges Unterfangen.
- Aufhängung, Lagerung: Je größer das Bild, desto schwieriger ist es oft, einen geeigneten Platz dafür zu finden.
Gerade hinsichtlich des letzten Punktes kann es sinnvoll sein, in Serien zu arbeiten, die jeweils das gleiche Format haben. Ich habe zum Beispiel mehrere Serien im Format 70 x 100 cm gemalt. Diese Bilder lassen sich nach dem Trocknen sehr gut hintereinander aufgestellt lagern.
Über die rein praktischen Gesichtspunkte hinaus gibt es allerdings weitere, vor allem tradierte Überlegungen.
Querformat oder Hochformat?
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Format auch von der Komposition und dem Sujet des Ölbildes abhängen kann. Ein Kunstwerk kann in jedem Format gut aussehen, solange es gut komponiert und durchdacht ist.
Ein Hochformat wird traditionell eher bei folgenden Sujets bzw. Bildthemen verwenden:
- Portrait
- Figuren, Ganzkörper-Portraits
- Tiere, Haustiere
- Blumen
Ein Querformat wird dagegen eher bei diesen Sujets bzw. Bildthemen verwendet:
- Landschaftsmalerei
- Seestücke
- Marinemalerei (mit Schiffen)
- Stilllleben
Allerdings sind diese Zuschreibungen natürlich flexibel. Grundsätzlich kann man sagen, dass Hochformate dynamische, bewegter, lebendiger wirken. Querformate sind dagegen eher ruhig, stabil, angepasst.
Solange es hinsichtlich des Motivs keine entscheidenden Gründe gibt, würde ich auf die oben genannten, praktischen Gesichtspunkte achten. Und gerade Anfängern würde ich empfehlen, auf Mittelformate zurückzugreifen: so ca. 40 x 60 oder 50 x 70 cm. Das ist nicht zu klein, als dass es "fitzelig" wird, aber auch nicht so groß, dass es einen überfordert.
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