Was ist die Militärperspektive?

Die Militärperspektive bzw. Axonometrie ist eine Form der räumlichen Darstellung in der Kunst und im Design, bei der Objekte in einer verzerrungsfreien, parallelprojektiven Weise dargestellt werden. Die Maßstäbe und Winkel der Objekte werden beibehalten, während die Größenverhältnisse und Perspektiven verzerrt werden.
Die Militärperspektive basiert einem Blick von oben auf einen Grundriss bzw. eine Landschaftskarte. Man nennt solche Zeichnungen daher auch "Grundrissschrägbild". Die Raumwirkung wird erzeugt, indem die parallelen Linien "nach oben in den Raum" gehen. Im Gegensatz zur Vogelperspektive - eine besondere Form der Fluchtpunktperspektive - werden die Gegenstände mit zunehmender Entfernung nicht kleiner. Die Militärperspektive ermöglicht somit eine gleichbleibende Darstellung der Objekte.
Das bedeutet, dass alle Kanten eines Objekts in einem festen Winkel zueinander bleiben und sich nicht mit der Entfernung ändern.

Verschiedene Arten der Militärperspektive
Es gibt verschiedene Arten der Axonometrie, darunter die Isometrie, Dimetrie und Trimetrie. Bei der Isometrie werden alle drei Achsen des Raums im gleichen Maßstab dargestellt, was zu einer gleichmäßigen Verzerrung der Objekte führt. Die Dimetrie und Trimetrie verwenden unterschiedliche Maßstäbe für die verschiedenen Achsen und erzeugen dadurch unterschiedliche Verzerrungen.

Die Dimetrie ist eine spezielle Form der Militärperspektive, sie ist nach DIN ISO 5456-3 als sog. Ingenieur-Axonometrie genormt. Die Winkel für die seitlich abgehenden Bildachsen sind dabei fest vorgegeben:
132° und 97° bzw.
42° und 7°.

Geodreieck extra hervorgehoben
Wer ein gutes Geodreieck besitzt, wird die entsprechenden Dimetrie-Markierungen an den Seiten ev. schon einmal gesehen haben.
Die Dimetrie bzw. Ingenieur-Axonometrie wird vor allem von Stadtplanern, aber eben auch im Militärwesen, genutzt. Einige Vorteile sind zum Beispiel:
- einfache Verzerrungen,
- fast eine senkrechte Axonometrie (gute Bildwirkung, der Skalierungsfaktor ist 1,06),
- der Umriss einer Kugel ist ein Kreis (ansonsten ist er eine Ellipse).
Wie kann man Militärperspektive zeichnen?

Das Zeichnen einer Militärperspektive basiert auf der Verwendung von parallelen Projektionslinien, die senkrecht zur Bildebene stehen. Diese Projektionslinien treffen sich nicht in einem Fluchtpunkt wie in der Zentralperspektive, sondern bleiben parallel zueinander. Dadurch werden die Größenverhältnisse der Objekte beibehalten. Die Militärperspektive ist daher eine spezielle Form der Parallelperspektive.
Am einfachsten ist es, ein militärperspektives Bild auf einer isometrischen Vorlage zu erstellen. Diese kann man hier herunterladen und ausdrucken (siehe folgende Abbildung).

kostenlosen Herunterladen und Ausdrucken
Dabei laufen Linien in beide Richtungen. Der visuelle Eindruck ist so, als würde der Gegenstand im 45°-Winkel vor einem liegen. Man sieht dadurch also zwei Seiten gleichberechtigt.
Wer sich an solchen isometrischen Raumzeichnungen versuchen möchte, findet hier eine kostenlose "Hintergrundmuster-Vorlage" zum Download. Einfach anklicken und ausdrucken. Am besten beginnt man mit der einfachsten Form: einem Würfel. Aus mehreren Würfeln kann man dann einen Turm konstruieren, eine Mauer, dann eine Stufenpyramide. Recht schnell bekommt man dann ein Gespür für die räumliche Ausdehnung und kann auch komplexere Dinge entwerfen.
Wann wird die Militärperspektive benutzt?
Die Militärperspektive bzw. Axonometrie wird in verschiedenen Bereichen angewendet, einschließlich Architektur, Industriedesign, technischer Zeichnung und Computerspielgrafik. Sie ermöglicht eine klare und präzise Darstellung von Objekten, insbesondere wenn es darum geht, ihre Formen, Proportionen und Details zu veranschaulichen.
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